Versehentlich Magmakammer angebohrt

Veröffentlicht auf von ewald

Einen ungewollten Durchbruch erzielte ein hawaiianisches Unternehmen auf der Suche
nach einer nutzbaren Quelle geothermischer Energie - und zwar in eine Magmakammer.
Puna Geothermal Venture führte Bohrungen in den Basaltfeldern des Vulkans Kilauea
auf der hawaiianischen Hauptinsel durch, als man in nur zweieinhalb Kilometern Tiefe
auf die Kammer stieß. Geschmolzenes Gestein von über 1.000 Grad Celsius quoll mehrere
Meter das  Bohrloch hoch, ehe es erstarrte.
Dies ereignete sich laut BBC bereits im Jahr 2005 - erst jetzt aber, beim Herbsttreffen
der American Geophysical Union, wagten die Wissenschafter, die die Stelle in der Folge
untersuchten, den Gang an die Öffentlichkeit.  Und gaben eine vollständige Entwarnung:
Es bestehe und bestand kein erhöhtes Risiko für Vulkanausbrüche oder Explosionen. Die
hoch viskose Natur des Magmas habe es nicht höher als fünf bis zehn Meter steigen lassen,
bis es aufgrund der beim Bohren eingesetzten Kühlflüssigkeit wieder erstarrt sei - die
Magmaquelle sei daher zu keinem Zeitpunkt außer Kontrolle gewesen.
Statt dessen ist der "Unfallort" nun eine potenzielle Pilgerstätte für Wissenschafter:
Wissenschafter könnten an der Stelle auf Hawaii nun direkt beobachten, wie sich Granite
bilden. Die Größe der Magmakammer, die sich ruhig verhält und langsam abkühlt, konnte noch
nicht ermessen werden. Gebildet dürfte sie sich ersten Testergebnissen zufolge bei
Aktivitäten des Kilauea in den 50er oder 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben.

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